Korosec zu OP-Wartezeiten: Kooperation mit Privatkliniken kaschiert strukturelle Probleme
Zusammenarbeit mit Privatkliniken entlastet kurzfristig, ändert aber nichts am Personalmangel in den Spitälern – Stadtregierung reagiert zu spät auf bekannte Herausforderungen
Die nun angekündigte Kooperation zwischen dem Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) und Privatkliniken zur Verkürzung von OP-Wartezeiten entlastet zwar kurzfristig, ist aber keine neue Strategie: Bereits während der Pandemie wurden Operationen in den privaten Bereich ausgelagert. „Diese Maßnahme zeigt einmal mehr, dass die Stadtregierung keine nachhaltige Lösung für das Problem der langen Wartezeiten gefunden hat. Statt die eigentlichen Ursachen – vor allem den akuten Personalmangel – gezielt zu bekämpfen, setzt sie auf Zwischenlösungen“, kritisiert Ingrid Korosec, Gesundheitssprecherin der Wiener Volkspartei.
PERSONALMANGEL BLEIBT UNGELÖST
Der drohende Personalmangel durch die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation war bereits 2015 absehbar. Trotzdem reagierte die Stadt viel zu spät. Die Ausbildungsoffensive wurde viel zu spät gestartet, um den jetzt massiven Mangel zu verhindern. Trotz bestehender Initiativen gibt es im Vergleich mit 2019 um 170 Pflegekräfte weniger. „Das zeigt klar: Die bisherigen Maßnahmen sind unzureichend und kommen zu spät. Anstatt die Probleme frühzeitig anzugehen, steckt das Wiener Wiener Gesundheitssystem in einer großen Krise“, so Korosec.
Die Verlagerung von Patientinnen und Patienten in den privaten Bereich sei letztlich ein Eingeständnis, dass die Wiener Spitäler die Nachfrage nicht mehr bewältigen könne. Korosec abschließend: „Die Stadtregierung muss endlich den Mut haben, die strukturellen Probleme direkt anzugehen. Die langfristige Sicherstellung einer funktionierenden Gesundheitsversorgung erfordert mehr als nur Zwischenlösungen.“
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