
„gehörlos“
Ein Filmprojekt über die Gehörlosen-Community in Österreich
Wie fühlt sich eine Welt an, in der visuelle Wahrnehmung eine zentrale Rolle spielt? In der Kommunikation durch Gebärdensprache und Mimik selbstverständlich ist? Das Leben gehörloser Menschen ist geprägt von einer langen Geschichte der Ausgrenzung, Verfolgung und der Selbstbestimmung. Trotz vieler positiver Entwicklungen in den letzten Jahren wurde der Wert des „Hörens“ und der Lebensweg gehörloser Menschen oft von anderen (fremd)bestimmt. „gehörlos“ taucht ein in eine für viele unbekannte Realität und fragt diejenigen, die wohl am besten wissen, was es bedeutet, in dieser Welt zu leben.
Mit „gehörlos“ widmet sich die Regisseurin Anita Lackenberger einem bewegenden Kapitel der Zeitgeschichte. Der Film beleuchtet die sprachliche und kulturelle Minderheit gehörloser Menschen in Österreich und gibt erstmals umfassend Einblick in ihre oft verborgenen Lebensrealitäten. Er dokumentiert erschütternde Schicksale und macht eine Geschichte sichtbar, die lange Zeit übergangen wurde.
Besonders die Erfahrungen gehörloser Kinder in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen im Fokus: körperliche und verbale Gewalt, sexueller Missbrauch sowie systematische Benachteiligung im Bildungsbereich. Frauen wurden zwangssterilisiert, die Gebärdensprache wurde verboten, während die Lautsprache erzwungen und Gehörlose als minderwertig betrachtet wurden.
Lukas Huber, Leiter des niederösterreichischen Gehörlosenverbandes, betont die Bedeutung des Films: „Dieser Film leistet einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarmachung lange verdrängter Erfahrungen gehörloser und gebärdensprachiger Menschen. Ich bin selbst Teil dieser Geschichte und spüre, wie schmerzhaft und notwendig ihre Aufarbeitung ist. Der Film „gehörlos“ gibt uns gehörlosen Menschen endlich Raum, unsere Wahrheit selbst zu erzählen – ohne Filter, ohne Scham. Ich wünsche mir, dass dieser Film nicht nur betroffen macht, sondern Veränderung anstößt – für eine Geschichtsaufarbeitung, für mehr Gerechtigkeit, Würde und Respekt und zur Anerkennung der Gehörlosengemeinschaft als sprachliche und kulturelle Minderheit.“
Die Produktion des Films stellte das gesamte Team vor große emotionale Herausforderungen. Dennoch war es ein notwendiges und dringliches Projekt, um die Stimmen der Betroffenen hörbar zu machen und ein gesellschaftliches Bewusstsein für ihre Geschichte und ihre Rechte zu schaffen.
Die Regisseurin Anita Lackenberger setzt sich in ihren Dokumentar- und Spielfilmen intensiv mit gesellschaftlichen, historischen und frauenpolitischen Themen auseinander. Ihre Arbeiten, darunter der aktuelle in den Kinos präsente Film „ELFI“, zeichnen sich durch fundierte Recherchen und ein starkes Engagement für soziale Gerechtigkeit aus. Auch mit „gehörlos“ setzt sie ein wichtiges Zeichen für eine inklusive und gerechte Gesellschaft.
STAATSSEKRETÄRIN WÜRDIGT FILMPROJEKT
Die Bedeutung des Films „gehörlos“ für Inklusion und gesellschaftliche Verantwortung wurde auch von Staatssekretärin für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Ulrike Königsberger-Ludwig, hervorgehoben: „Ich gratuliere Anita Lackenberger und ihrem Team herzlich zu diesem eindrucksvollen Projekt. Es ist wichtig, dass wir uns mutig auch den schwierigen Themen unserer Gesellschaft stellen. „gehörlos“ macht ein lange vernachlässigtes Kapitel sichtbar, gibt Betroffenen eine Stimme und stärkt das Bewusstsein für Inklusion und gesellschaftliche Verantwortung.“
„GEHÖRLOS“ – EIN FILMPROJEKT ÜBER DIE GEHÖRLOSEN-COMMUNITY IN ÖSTERREICH
DATUM: 27.03.2025, 19:00 Uhr
ART: Allgemeine Termine
ORT: Hollywood Megaplex
Kreativlösung Filmproduktions GmbH
Mag. Gerhard Mader
Telefon: 0043 664 527759
E-Mail: office@kreativloesung.at
Website: https://www.kreativloesung.at/
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