Gemeinderatssitzung von der Nachbarschaftsinitiative „St.Marx für Alle“ unterbrochen

Initiative protestiert im Gemeinderat gegen Bau der „Wien Holding Arena“ und die städtische Beteiligung von 153 Millionen Euro

Während der heutigen Gemeinderatssitzung im Rathaus kam es zu einer unerwarteten Protestintervention. Um kurz nach 11 Uhr hätte über den Tagesordnungspunkt zum Budgetzuschuss für die „Wien Holding Arena“ abgestimmt werden sollen. Doch noch bevor es dazu kommen konnte, begannen einige Personen plötzlich von den Zuschauerrängen aufzustehen und Parolen zu skandieren. „St.Marx für alle – Nein zur Halle“ tönte es. Zudem wurde ein Banner entrollt und Flugblätter vom Balkon geworfen.

Die Aktion richtet sich gegen den Bau der geplanten „Wien Holding Arena“, welche der deutsche Unterhaltungskonzern CTS Eventim bauen und betreiben wird. Dieser steht seit einigen Jahren stark unter Kritik für Ticketmonopolisierung und wurde 2023 von der deutschen „Verbraucherzentrale Bundesverband“ geklagt. Die Stadt Wien will sich an dem Bau der Halle mit 153 Millionen beteiligen.

„Wir finden es eine Schande, dass hier öffentliche Gelder an einen privaten Eventriesen fließen statt diese für zugängliche Projekte für die Nachbarschaft und für lokale Kulturförderung zu nutzen. “, so Anna B., eine der Protestierenden und Initiativen Mitglied.

Bei den Protestierenden handelt es sich um Mitglieder der Nachbarschaftsinitiative „St.Marx für alle“. Aus den von ihnen verteilten Flugblättern ist zu entnehmen, dass sie sich „Gegen den Bau der WH-Arena, für den Erhalt der Freifäche und für den Erhalt der lokalen Initiativen“ einsetzen. Denn dort wo zukünftig die Halle stehen soll, haben sich über die letzten Jahre ein von der Nachbarschaft stark genutzter Gartenverein, DIY Skatepark, ein Basketballverein und der Flohmarkt „Wild im West“ angesiedelt. Auf der anliegenden Brachfläche hat der „Cirque du soleil“ derzeit sein Zelt aufgeschlagen.

Die Intervention während der Gemeinderatssitzung ist aber nicht die einzige Protestform zu der die Gruppe greift. Vor einigen Wochen wurde bei der Stadt die Petition „St.Marx gemeinsam gestalten“ eingereicht. Bereits 2023 brachte die Initiative eine Petition ein. Die Bearbeitung wurde jedoch vom Petitionsausschuss abgelehnt. Die Begründung: Die Stadt Wien sei nicht für die Verwaltung der betroffenen Grundstücke zuständig, sondern die Wien Holding. Diese wiederum befindet sich zu 99,9% im Besitz der Stadt Wien.

Dieser Umgang verärgert die Initiative: „Während sich die Stadt Wien im Jahr 2025 mit den Lorbeeren der Demokratie-Hauptstadt schmückt, bleibt sie blind für die Interessen ihrer Bürger:innen. Wir fordern die Mitbestimmung der Anrainer:innen und Nutzer:innen bei der weiteren Planung der Fläche und fordern einen demokratischen Städtebau ein.“

Nach der Intervention verließen die Protestierende freiwillig das Gebäude. Es kam zu keinen Anzeigen.

St. Marx für Alle
Telefon: +4367761719616
E-Mail: kontakt@stmarx.wien

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