
Kinder im Visier von Energydrink-Herstellern
foodwatch Report enthüllt, wie Marketingstrategien von Red Bull & Co gezielt Minderjährige ködern
Sie werben auf TikTok, Instagram und Twitch, verschenken Spielartikel wie Jo-Jos oder Schwimmringe und locken mit eigenen Kindersportprogrammen und Jugendclubs: Ein neuer, umfassender Report der Konsument:innenschutzorganisation foodwatch zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie Energydrink-Hersteller wie Red Bull, Monster & Co. gezielt Kinder und Jugendliche an ihre Marken binden. Und das, obwohl der Konsum gesundheitsschädlich sein kann und insbesondere in Verbindung mit Sport ein Risiko für das Herz-Kreislauf-System darstellt. foodwatch fordert daher ein gesetzliches Verkaufsverbot von Energydrinks an unter 18-Jährige – wie es bereits in mehreren europäischen Ländern der Fall ist.
_“Es ist absolut unverantwortlich, dass Hersteller mit allen Mitteln versuchen, Kinder an ihre Marken zu binden – und das mit einem Produkt, das nachweislich schwere Folgen für die Gesundheit haben kann_“, sagt Miriam Maurer, Campaignerin bei foodwatch Österreich. _“Die Werbung für Energydrinks findet gezielt dort statt, wo Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen: im Netz, im Sportverein, im Klassenzimmer. Das dürfen wir nicht länger zulassen.“_
KOFFEIN UND ZUCKER IN MENGEN, DIE FÜR KINDER HOCHRISKANT SIND
Energydrinks enthalten teils extreme Mengen an Koffein und Zucker. Schon eine einzige Halbliterdose enthält oftmals mehr Koffein, als ein Kind pro Tag aufnehmen sollte. Studien zeigen: Der Verzehr von Energydrinks kann zu Schlafproblemen, Angstzuständen, erhöhtem Blutdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Besonders problematisch ist der Konsum in Kombination mit Sport – genau in diesem Kontext werden die Produkte jedoch massiv beworben.
MARKENBINDUNG VIA SOCIAL MEDIA, SPORT UND SPIEL
Die Marketingstrategien der Hersteller sind vielfältig:
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Bekannte Influencer:innen bewerben neue Energydrink-Editionen auf TikTok, teils ohne klare Werbekennzeichnung.
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Red Bull hat eigene Kindersportangebote, Jugendclubs und bietet Fanartikel wie Kuscheltiere und Malbücher an.
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In Videospielen und auf Twitch-Kanälen präsentieren sich Energydrink-Hersteller als ständige Begleiter der jugendlichen Alltagswelt.
Besonders brisant: Minderjährige Athlet:innen treten als Werbeträger:innen auf, und in Kinder- und Jugendmannschaften von Red-Bull-Fußballteams ist das Markenlogo ständig sichtbar.
ÖSTERREICH BRAUCHT EIN VERKAUFSVERBOT FÜR UNTER 18-JÄHRIGE!
Während Polen, Litauen, Lettland und Rumänien bereits gesetzliche Altersgrenzen eingeführt haben, bleibt Österreich bislang untätig.
Zwar hatte sich das Bundesgesundheitsministerium im November 2024 für ein Mindestalter von 18 Jahren ausgesprochen, gleichzeitig jedoch auf die Kompetenz der Landesregierungen hingewiesen. _“Seitdem herrscht zu diesem Thema Funkstille – und die Kinder-Gesundheit droht im Kompetenz-Gerangel zwischen Bund und Ländern unter den Tisch zu fallen“_, so Miriam Maurer.
Wie wichtig das Thema den in Österreich lebenden Menschen ist, zeigt die große Anzahl an Unterstützer:innen, welche die Petition von foodwatch für ein Verkaufsverbot von Energydrinks an Minderjährige bereits unterschrieben haben. _“Energydrinks gehören nicht in Kinderhände! Mit unserer Petition fordern wir ein dringend notwendiges gesetzliches Mindestalter von 18 Jahren. Jede Unterschrift hilft, politischen Druck aufzubauen und diese wichtige Schutzmaßnahme endlich umzusetzen“_, erklärt Miriam Maurer weiter.
Weiterführende Informationen:
Zur Petition
Zum Report
Über foodwatch Österreich:
foodwatch Österreich setzt sich mit kraftvollen Kampagnen für die Rechte der Konsument:innen im Lebensmittelbereich ein. Wir kämpfen für transparente Informationen, den umfassenden Schutz der Konsument:innen vor den Interessen der Lebensmittelindustrie sowie sichere und gesunde Nahrungsmittel für alle. Unabhängig von Staat und Wirtschaft finanziert sich foodwatch ausschließlich durch Spenden und verzichtet auf Kooperationen mit Unternehmen oder politischen Institutionen. So bleibt die Organisation frei und glaubwürdig in ihrer Arbeit. foodwatch engagiert sich auf nationaler und EU-Ebene für nachhaltige Veränderungen und ist derzeit in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Österreich aktiv.
foodwatch Österreich
Evelyn Horak
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E-Mail: presse@foodwatch.at
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