Sozialministerin Schumann: „Starker Sozialstaat wird weiterhin gebraucht“

Österreicher:innen schätzen ihre finanzielle Lage leicht besser ein, es bleibt aber viel zu tun.

Die soziale Lage in Österreich hat sich leicht verbessert. Das zeigen die aktuellen Quartalsergebnisse der vom Sozialministerium bei Statistik Austria und IHS beauftragten Befragung „So geht’s uns heute“, die seit 2021 durchgeführt wird. Die Zahl jener, die an Einkommen verlieren, ist demnach stark rückläufig (–7 Prozentpunkte bzw. –475.000 Personen gegenüber dem Vorjahr). Für 2,7 Millionen Menschen (41 %) sind die Einkommen sogar gestiegen (+21 Prozentpunkte bzw. +1,4 Millionen Personen gegenüber dem Vorjahr). „Das ist ein erster, zarter Silberstreif am Horizont. Weitere Ergebnisse, insbesondere beim Wohnen, machen aber deutlich, dass in unserem Land die soziale Unterstützung weiterhin dringend gebraucht wird. Für mich ist ein starker Staat auch immer ein Sozialstaat, in dem Menschen, die Unterstützung brauchen, diese auch treffsicher bekommen“, so Sozialministerin Korinna Schumann in einer Reaktion auf die aktuellen Studienergebnisse. ***

Die positive Entwicklung bei der Einschätzung der finanziellen Lage ist auch ein Beleg dafür, dass Entlastungsmaßnahmen wie die Strompreisbremse wirken. Zudem verbessern die Lohnerhöhungen die Einkommenssituation.

Aber nicht bei allen Gruppen der Gesellschaft gibt es eine in der Tendenz positive Entwicklung: Vulnerable Gruppen profitieren nicht von der allgemeinen Entwicklung. Nach deutlichen Verbesserungen im Laufe des Jahres 2024 kommt es im 4. Quartal zu Verschlechterungen. Personen mit geringem Einkommen (37 %) und Alleinerziehende (27 %) sind vermehrt von Einkommensverlusten betroffen. Trotz einer verbesserten Einkommenssituation können 820.000 Menschen (12 %) die laufenden Ausgaben ihres Haushalts nur mit (großen) Schwierigkeiten decken.

WOHNKOSTEN WEITERHIN SCHWERE FINANZIELLE BELASTUNG

Die Wohnkosten bleiben weiterhin das beherrschende Thema: Für 1 Mio. Menschen (15 %) stellen diese eine schwere finanzielle Belastung dar. Dieser Wert ist in den letzten Quartalen konstant geblieben. Vulnerable Gruppen sind besonders durch die Kosten fürs Wohnen belastet und berichten von einer Verschärfung der Situation im 4. Quartal (Personen mit geringen Einkommen: 39 %; Arbeitslose: 38 %; Alleinerziehende: 36 %). „Mit dem Unterstützungsprogramm „Wohnschirm“ helfen wir weiterhin Menschen, die Probleme haben, ihre Mietkosten zu stemmen. Auch die von der neuen Bundesregierung auf den Weg gebrachte Mietpreisbremse wird dazu beitragen“, erklärt die Sozialministerin.

Die Befragungen zu „So geht´s uns heute“ erfolgen seit Ende 2021 jedes Quartal. Ziel ist es, die sozialen Folgen der derzeitigen Krisen frühzeitig zu erkennen und ein aktuelles Monitoring der sozialen Lage zu erhalten. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bevölkerung (18 bis 74 Jahre). Rund 3.600 Personen wurden im November & Dezember 2024 befragt. Die aktuellen Quartalsergebnisse der Befragung „So geht´s uns heute“ sind auf der Website des Sozialministeriums abrufbar: http://sozialministerium.at/sogehtsunsheute

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz (BMSGPK)
E-Mail: pressesprecher@sozialministerium.at
Website: https://sozialministerium.at

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