
„Wissenschaft, Wahrheit und Demokratie“: LBG-Tagung thematisiert die Rolle der Wissenschaft in Zeiten multipler Krisen
AUF DER SUCHE NACH FAKTENBASIERTER WAHRHEIT NIMMT WISSENSCHAFT EINE SCHLÜSSELROLLE EIN – BESONDERS IN ZEITEN MULTIPLER KRISEN. DREI LUDWIG BOLTZMANN INSTITUTE (LBI) SCHLIESSEN SICH NUN IM RAHMEN EINER KOOPERATION ZUSAMMEN UND THEMATISIEREN AUF EINER TAGUNG AM 3. APRIL DIE ROLLE DER WAHRHEIT IM KONFLIKTFELD ZWISCHEN WISSENSCHAFT UND DEMOKRATIE.
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stehen derzeit unter einer Belastungsprobe: politisch verbreitete „alternative Fakten“ stehen der faktenbasierten und diskursorientierten Wissenschaft gegenüber. Es droht das Vertrauen der Gesellschaft sowohl in die Grundlagen des demokratischen Rechtsstaats als auch in die Wissenschaft zu kippen. Aus diesem Grund haben sich die drei Ludwig Boltzmann Institute (LBI) für Grund- und Menschenrechte, Kriegsfolgenforschung und Digital History zu einer intensiveren Kooperation zusammengeschlossen. In dieser werden die drei geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen LBI ihre Expertise bündeln, Synergien heben und einen akademischen Beitrag zur Versachlichung in Zeiten multipler Krisen leisten. Was das aus der Perspektive der Forschungsschwerpunkte der drei Institute bedeutet, wird bei der interdisziplinären Tagung „Gewalt, Erinnerung und Versöhnung: Wahrheit im Konfliktfeld zwischen Wissenschaft und Demokratie“ am 3. April 2025 am Juridicum der Universität Wien diskutiert. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung wird gebeten.
SPANNUNGSFELD WISSENSCHAFT UND DEMOKRATIE
„In Zeiten globaler Krisen, wachsender Desinformation und politischer Polarisierung darf wissenschaftliche Forschung öffentliche Kontroversen nicht scheuen. Unsere Tagung bietet eine Plattform für interdisziplinären Austausch und zeigt die Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse für gesellschaftliche Debatten auf“, so die Leiterin und Leiter der drei LBG-Institute Barbara Stelzl-Marx (LBI für Kriegsfolgenforschung), Ingo Zechner (LBI für Digital History) und Michael Lysander Fremuth (LBI für Grund- und Menschenrechte).
Auf der Suche nach faktenbasierter und diskursiver Wahrheit nehmen Wissenschaft und Forschung eine Schlüsselrolle ein. Eine wichtige und gleichsam große Verantwortung, welche die Ludwig Boltzmann Gesellschaft als Forschungs- und Förderungsorganisation auf höchstem Niveau erfüllt. Im Fokus ihres Handelns steht „Science for Society“ – dabei verpflichtet sie sich zu gesellschaftspolitisch relevanter Forschung, greift aktuelle Themen auf und übersetzt ihre Forschungsergebnisse in praktische Relevanz. Ein entscheidender Beitrag zur Sicherstellung einer vertrauenswürdigen, faktenbasierten Wissenschaft.
INTERDISZIPLINÄRES INFORMATIONSANGEBOT ÜBER DEN TAG
Die Tagung gliedert sich in drei thematische Panels. In einem gemeinsamen Austausch der drei Institute wird dabei jeder Themenbereich durch institutsspezifische Forschungsschwerpunkte anschaulich erläutert.
Das erste Panel mit dem Titel „ZEUGENSCHAFT UND ERINNERUNG“ befasst sich mit der Rolle von Zeugen und Zeuginnen in der Aufarbeitung historischer Verbrechen. Neben der Wahrheitsfindung anhand der Berichte von KZ-Überlebenden und dem Einsatz digitaler Beweise in internationalen Strafprozessen werden Interviews und partizipative Forschungsansätze am Beispiel des ehemaligen „Lebensborn“-Heims Wienerwald thematisiert.
Das zweite Panel „GEWALT IN KONFLIKTEN: IDENTIFIKATION UND DOKUMENTATION“ widmet sich der Erfassung und Analyse von Gewaltverbrechen. Die Vortragenden berichten über die visuelle Dokumentation der Naziverbrechen in der Sowjetunion, sexuelle Gewalt in Österreich zu Kriegsende 1945 sowie konfliktbezogene sexuelle Gewalt gegen Männer und Burschen vor internationalen Straftribunalen.
Im Rahmen des dritten Panels „WAHRHEIT UND VERSÖHNUNG IN POST-KONFLIKTSITUATIONEN: MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER ‚TRANSITIONAL JUSTICE‘“ werden verschiedene Aspekte der Vergangenheitsbewältigung und des Übergangs von Konflikten in eine Post-Konfliktsituation beleuchtet. Thematisiert werden die Entnazifizierung der Polizei in Österreich 1945, das Radio als Medium der Versöhnung und des Vergessens sowie das Spannungsfeld zwischen Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden im Ukrainekrieg.
„Wie unsere Panel-Diskussionen zeigen, ergibt sich die Synergie unserer Institute aus ihrem Anspruch, relevante Forschung mit gesellschaftshistorischem Bezug zu betreiben. Wir kommen aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen und doch vereinen wir uns in unserer Vision, einen Beitrag zu einer faktenbasierten, wissenschaftlich informierten Gesellschaft zu leisten“, so die Veranstalter der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.
Den Abschluss der Tagung wird eine Podiumsdiskussion der Institutsleitungen Barbara Stelzl-Marx (Leiterin des LBI für Kriegsfolgenforschung), Michael Lysander Fremuth (Leiter des LBI für Grund- und Menschenrechte) sowie Ingo Zechner (Leiter des LBI für Digital History) zum Thema „Wissenschaft – Wahrheit – Demokratie“ bilden. Das gesamte Programm findet sich hier.
KOSTENLOSE ANMELDUNGEN BIS 30. MÄRZ MÖGLICH
Die Veranstaltung findet am DONNERSTAG, 3. APRIL 2025 VON 10:00–18:30 UHR am Juridicum der Universität Wien, Dachgeschoss, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund des begrenzten Platzangebots wird um eine ANMELDUNG bis Sonntag, 30. MÄRZ 2025 unter folgendem Link gebeten: https://eveeno.com/300095272
Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Mag. Werner Fulterer
Telefon: +43 1 513 27 50-28
E-Mail: werner.fulterer@lbg.ac.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender