
Peter Sverak: „Kampagne zielt auf Dealer – nicht auf Falco“
Mit einem Wahlplakat sorgt die Wiener Volkspartei aktuell für Diskussion: „Mutter, der Mann mit dem Koks ist bald nicht mehr da“ – ein Satz, der medial für Aufsehen sorgte und nun von der Falco Privatstiftung kritisiert wird. Man wirft der Partei vor, sich in unangemessener Weise an Falcos Werk zu bedienen.
Dazu stellt Peter Sverak, Landesgeschäftsführer der Wiener Volkspartei, klar: „Wir haben zu keinem Zeitpunkt Falco zitiert, weder seinen Namen verwendet, noch ein Lied, ein Cover oder einen Songtext eingebaut. Unsere Botschaft ist klar gegen den Drogenhandel gerichtet – nicht gegen Künstler, und schon gar nicht gegen Falco.“
Der verwendete Satz geht übrigens nicht auf Falco zurück, sondern stammt aus einem Berliner Coupletsong der 1920er-Jahre, geschrieben von Arno Billing. Der Spruch „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“ war damals eine doppeldeutige Formulierung: gemeint war der Kohlenhändler, der „das schwarze Gold“ ins Haus brachte. Falco griff diesen historischen Satz Jahrzehnte später in seinem Song auf und setzte ihn – laut Text – in Bezug auf Geld und gesellschaftliche Mechanismen.
„Unsere Kampagne verwendet eine bewusst zugespitzte Sprache, aber sie verfolgt ein ernstes Ziel: Wien muss wieder sicherer werden. Der ,Mann mit dem Koks’ ist für uns kein Pop-Phänomen, sondern ein reales Problem in unseren Parks, U-Bahn-Stationen und Schulumfeldern. Und gegen genau dieses wollen wir konsequent vorgehen“, so Sverak.
Dass unsere Formulierung Erinnerungen an Popkultur weckt, zeigt vielleicht, wie tief verankert manche Sätze in der Sprache sind. Doch eine politische Vereinnahmung Falcos ist von uns nie beabsichtigt worden – und findet auch nicht statt.
„Wir haben in Wien ein Drogenproblem, das man nicht mehr weglächeln und nicht mehr wegzitieren kann. Es ist gut, wenn über Sprache diskutiert wird – aber noch wichtiger ist, dass wir über die Realität sprechen. Wir haben Probleme in dieser Stadt, die man nicht länger schönreden oder ignorieren darf. Und wer sie sichtbar macht, soll nicht angegriffen, sondern unterstützt werden. Denn Politik ist nicht dafür da, sich hinter wohlklingenden Formulierungen zu verstecken – sondern dafür, mutig Missstände anzusprechen und sie zu beheben”, so Sverak abschließend.
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