Jugendstadträtin Emmerling: „Mentale Gesundheit darf kein Luxus sein“

Mental Health-Präventionsprogramme stärken

Das Thema der psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche sind durch die Pandemie, die Klimakrise und Kriege größer geworden. Darüber hinaus haben Mobbing, die falsche Nutzung von Social Media und der Druck in der Schule für Kinder und Familien negative Auswirkung auf die Gesundheit junger Menschen. Auch Studien belegen, dass sich die psychische Gesundheit von Jugendlichen verschlechtert hat und ein deutlicher Anstieg psychischer Symptome zu erkennen ist.Zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter würden Angststörungen, Depressionen und ADHS zählen.

Bildungs- und Jugendstadträtin Bettina Emmerling: „Das Kindes- und Jugendwohl hat in Wien oberste Priorität, daher sehe ich es als meine Aufgabe Kinder und Jugendliche in meinem Zuständigkeitsbereich bestmöglich zu unterstützen. Deshalb habe ich gemeinsam mit Expert*innen Handlungsfelder erörtert. Für mich ist klar, dass Präventionsangebote für Schulen weiter ausgebaut werden müssen. Beispielgebend hierfür sind die Tage der psychischen Gesundheit, die wir mit der Wiener Mutmillion gefördert haben und ganz stark bei der so wichtigen Prävention ansetzen.“

SCHOOL NURSES UND MULTIPROFESSIONELLE TEAMS STÄRKEN

Der von der Bildungsstadträtin einberufene Expert*innenrat diente einem ersten Austausch, um nun an weiteren konkreten Maßnahmen zu arbeiten. Denn das Ziel ist, dass die Programme zur Stärkung der psychischen Gesundheit weiter ausgebaut werden. „Mit dem stetigen Ausbau der School Nurses und multiprofessioneller Teams schaffen wir wichtige Stützen an den Schulen und setzen auf strukturierte Prävention. Außerdem ist die Informationsarbeit und Sichtbarkeit zu intensivieren: Was für Angebote gibt es? Wo kann ich mich hinwenden?“, so Emmerling. School Nurses würden eine zentrale Rolle spielen, um leichten Zugang zu Gesundheitsleistungen zu haben, denn: „Eine gebrochene Seele muss gleich gut behandelt werden wie ein gebrochener Arm.“

„Kinder und Jugendliche tragen heute oft große emotionale Belastungen. Gerade in Zeiten multipler Krisen brauchen junge Menschen nicht nur Aufklärung und Unterstützung, sondern auch einen geschützten Raum, um ihre Emotionen zu verarbeiten. Wir können nicht erwarten, dass sie all das alleine bewältigen – Stress, Angst und Zukunftsängste. Schule als wichtiger Lebensraum für junge Menschen könnte ein Ort sein, an dem nicht nur Wissen, sondern auch Sicherheit und Zusammenhalt vermittelt wird“, Dr.in Caroline Culen, Psychologin, Geschäftsführung Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit.

Initiator der „Mental Health Days“ Golli Marboe: „Die Schule ist kein Ort für Therapien. Aber die Schule ist ein Ort an dem man mehr zu Fragen des ‚psychischen Wohlbefindens‘ erfahren kann; ein Ort an dem man begleitet werden könnte, über Gefühle sprechen zu lernen; ein Ort, um von den zahlreichen bestehenden Hilfseinrichtungen zu berichten; und ein Ort an dem es selbstverständlich sein sollte auf sich selbst schauen zu lernen. Das alles idealerweise mit dem Ziel, dass weniger junge Menschen überhaupt krank werden. Wann wenn nicht jetzt ist die Zeit, um Raum für Fragen des psychischen Wohlbefindens strukturell an allen Schulen zu verankern.“

ÜBERBLICK ÜBER BEREITS BESTEHENDE MASSNAHMEN DER STADT WIEN

Neben den Angeboten im Gesundheitsbereich gibt es viele Angebote speziell für Kinder und Jugendliche und Schüler*innen. Wichtig ist, dass psychische Erkrankungen und Belastungen enttabuisiert werden, möglichst präventiv angesetzt wird und die Angebote niederschwellig sind.

Die Stadt Wien setzte bereits auf verschiedene Maßnahmen wie die Wiener Mutmillion zur Unterstützung von Projekten zur Förderung der psychischen Gesundheit. Mit den Wiener Bildungschancen (hier werden externe Angebote kostenfrei an die Schulen geholt), den School Nurses und dem Handyverbot während der Unterrichts- und Pausenzeit konnten bereits wichtige Schritte zur Unterstützung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gesetzt werden. Die Zahl der Schulsozialarbeiter*innen wird laufend aufgestockt und auf Schulpsychologie spezialisierte Lehrkräfte wie Beratungslehrer*innen unterstützen an Schulstandorten.

Stephan Maier

Mediensprecher Vzbgm. Christoph Wiederkehr

E-Mail: stephan.maier@wien.gv.at

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