Evangelische Kirche A.B.: Cornelia Richter für Wahl zur Bischöfin nominiert

Aus Bad Goisern stammende Bonner Theologieprofessorin stellt sich der Wahl am 23. Mai

Die Nominierungen für die Wahl eines Bischofs / einer Bischöfin in der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich sind im Bereich der Superintendentialversammlungen abgeschlossen. Nominiert wurde die aus Bad Goisern stammende und derzeit an der Universität in Bonn lehrende Theologieprofessorin Cornelia Richter, die auch ehrenamtlich als Pfarrerin in der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich tätig ist.

In den letzten beiden Wochen haben die insgesamt sieben Superintendentialversammlungen, in denen Delegierte aus den Pfarrgemeinden der jeweiligen Diözese zusammenkommen, die Nominierungen beraten und beschlossen. Notwendig ist die Wahl, da der bisherige Amtsinhaber, Bischof Michael Chalupka, Ende des Jahres seine Pension antritt.

Geleitet wird das Wahlprozedere von der Präsidentin der Synode A.B., Ingrid Monjencs, die im nächsten Schritt die Wahlfähigkeit der nominierten Personen prüft. Nach den Superintendentialversammlungen hat noch der Nominierungsausschuss der Synode die Möglichkeit, Personen für die Wahl zu nominieren.

Die Wahl selbst findet dann am 23. Mai auf der Synode in Wien statt, in der Delegierte aus ganz Österreich vertreten sind. Für eine gültige Wahl braucht es eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen. Gewählt wird die Bischöfin/der Bischof auf eine Amtszeit von zwölf Jahren. Amtsantritt der neuen Bischöfin/des neuen Bischofs ist der 1. Jänner 2026. Im Fall ihrer Wahl wäre Cornelia Richter die erste Bischöfin in der Geschichte der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich.

ZUR PERSON

Cornelia Richter (54) wuchs in Bad Goisern auf, ihr Vater war Pfarrer, ihre Mutter über viele Jahre Organistin in der örtlichen Kirche. Ihr Theologiestudium absolvierte Richter in Wien und München, darauf folgten Aufgaben als wissenschaftliche Mitarbeiterin an theologischen Fakultäten in Wien, Marburg und Kopenhagen. Lehrtätigkeiten führten sie nach Hermannsburg, Zürich und Gießen, 2011 folgte dort die Berufung auf den Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik. 2012 wurde sie sowohl nach Bonn als auch nach Kiel berufen und entschied sich für die Universität Bonn. Dort war sie von 2012 bis 2020 Professorin für Systematische Theologie mit Schwerpunkt in der Lehramtsausbildung, seit 2020 hat Richter die Bonner Professur für Dogmatik und Religionsphilosophie inne. Seit 2012 ist sie zudem Co-Direktorin des Bonner Instituts für Hermeneutik. Seit 2024 lehrt Richter auch an der University of St. Andrews (UK).

Von 2020-2024 leitete Cornelia Richter als erste Dekanin die Evangelisch-Theologische Fakultät und seit 2024 ist sie als erste Frau Vorsitzende des Senats der Universität Bonn. Neben den aktuellen theologisch-dogmatischen Arbeitsschwerpunkten ist Richter Expertin im interdisziplinären Feld der Resilienzforschung.

Während ihrer umfassenden Lehrtätigkeit in Deutschland hat Cornelia Richter den Kontakt zu ihrer oberösterreichischen Heimat nicht abreißen lassen. Als Pfarrerin im Ehrenamt gestaltet Richter hier Gottesdienste und Amtshandlungen, in Bonn wirkt sie seit 2012 regelmäßig als Predigerin und Liturgin an der Schlosskirche, die sie seit 2024 als Universitätspredigerin leitet. In verschiedenen Bereichen arbeitete Richter in den letzten Jahren in der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich mit.

Evangelischer Pressedienst für Österreich (epdÖ)
Dr. Thomas Dasek
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