
Aufschrei der Bio-Pioniere und ETÖ: Die „Untersuchung“ der LK NÖ schadet Bio und führt in die falsche Richtung!
Bio-Produkte sind streng kontrolliert. Der Begriff „Regional“ hingegen nicht.
ENKELTAUGLICHES ÖSTERREICH ÄUSSERT SCHARFE KRITIK: DIE „UNTERSUCHUNG“ DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NÖ SCHADET BIO UND FÜHRT IN DIE FALSCHE RICHTUNG. SIE BETONEN, DASS BIO-PRODUKTE STRENG KONTROLLIERT SIND. GLEICHZEITIG FORDERT ETÖ NUN EINE GENAUE ÜBERPRÜFUNG DES BEGRIFFS „REGIONAL“.
Enkeltaugliches Österreich (ETÖ) plädiert als Antwort auf die Presseaussendung der Landwirtschaftskammer NÖ nun für die Einführung klarer Kennzeichnungen und verbindlicher Richtlinien für „regionale“ Produkte, um Transparenz und Fairness zu gewährleisten.
Das Bewusstsein für regionale Lebensmittel gewinnt immer mehr an Bedeutung – doch ohne verbindliche Standards bleibt das Bild unvollständig. „Regionalität“ weckt hohe Erwartungen: kurze Transportwege, lokale Wertschöpfung und erstklassige Qualität. Allerdings reichen in Zeiten globaler Herausforderungen unverbindliche Begriffe wie „regional“ eben nicht mehr aus, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Während Bio-Produkte gemäß der EU-Bio-Verordnung streng geregelt und kontrolliert sind, bleibt „regional“ ein schwammiger Begriff, der Raum für Interpretationen lässt. Daraus ergibt sich die zentrale Frage: Wie werden unsere Lebensmittel tatsächlich produziert, und welche Standards werden dabei eingehalten?
Enkeltaugliches Österreich, die stärkste Bio-Bewegung des Landes, fordert deshalb nun klare Kennzeichnungen und transparente Richtlinien für „regionale“ Produkte. Ziel ist es, den Konsumentinnen und Konsumenten eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten und gleichzeitig einen nachhaltigen Wandel in der Lebensmittelproduktion voranzutreiben; bioregional statt oberflächlich regional.
FÜR EINE GENERATIONENVERANTWORTLICHE LANDWIRTSCHAFT: ENKELTAUGLICHES ÖSTERREICH FORDERT KLARE STANDARDS FÜR REGIONALITÄT
_„Der Begriff ‚regional‘ ist gesetzlich nicht definiert“, _erklärt Barbara Holzer-Rappoldt, Sprecherin der Bewegung Enkeltaugliches Österreich_. „Ein Begriff, der eigentlich für Nähe und Vertrauen stehen sollte, wird zunehmend zu einer unverbindlichen Verkaufsfloskel – oft auf Kosten der heimischen Umwelt, Gesundheit und ethischen Standards.“_
Angesichts der aktuellen Diskussionen über die Herkunft von Bio-Produkten, wie sie im Rahmen der Untersuchung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich geführt werden, betont Enkeltaugliches Österreich die dringende Notwendigkeit, bei der Basis zu beginnen.
_„Wir brauchen klare Regelungen, um festzulegen, was ‚regional‘ ohne ein Bio-Siegel überhaupt bedeutet. Transparente Standards sind unerlässlich, damit Konsumentinnen und Konsumenten bewusst entscheiden können, was sie kaufen.“ _Dabei dürfe man jedoch nicht nur die Herkunft („WOHER“) berücksichtigen, sondern müsse auch die Produktionsweise („WIE“) einbeziehen_. „Niemand möchte chemisch-synthetische Pestizide im heimischen Gemüsegarten oder schädliche Stoffe in der österreichischen Atemluft. Nitrat im Grundwasser oder den Verlust der biologischen Vielfalt in unserer Region sind ebenso wenig akzeptabel.“ _Enkeltaugliches Österreich fordert daher klare Kennzeichnungen und eine umfassende Prüfung des Begriffs „regional“. Nur so können Vertrauen und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion gesichert werden.
Im Rahmen des Bio-Austria-Standards stammen beeindruckende 96 % der Futtermittel aus Österreich. Im Gegensatz dazu werden jährlich über eine halbe Milliarde Tonnen Sojaschrot aus Südamerika importiert, um „regionale“ Produkte herzustellen. Darüber hinaus kommen Kunstdünger und chemisch-synthetische Pestizide, die in der biologischen Landwirtschaft strikt verboten sind, nicht aus Österreich – dies sind nur einige der vielen Beispiele, die die Problematik verdeutlichen.
Ein Schwein, das nur wenige Wochen in Österreich gehalten wird und Futter aus Südamerika erhält, kann dennoch als „regional“ deklariert werden. Genau hier ist eine Diskussion über Herkunftskennzeichnungen und kontrollierte Standards notwendig. Diese Standards werden seit Jahren von bioregionalen Landwirt:innen erfolgreich umgesetzt und sollten die Grundlage für eine transparente Lebensmittelproduktion bilden.
AUFSCHREI DER ÖSTERREICHISCHEN BIO-PIONIERE: JA, AUCH BIO KANN INTERNATIONAL – UND IST ÜBERALL GLEICH WERTVOLL
JOHANNES GUTMANN, GRÜNDER VON SONNENTOR betont: _„Bio schafft überall auf der Welt umweltfreundliche Standards, Vertrauen und Wertschöpfung – das steht transparent auf jedem Etikett. SONNENTOR-Produkte werden auch in Asien geliebt – weil Werte, Umweltstandards und Qualität zählen, nicht nur Grenzen.“_
GERHARD ZOUBEK, GRÜNDER VON ADAMAH BIOHOF: _„Die aktuelle LK NÖ Kampagne gegen Bio ist ein Schlag ins Gesicht aller Pioniere, die seit Jahrzehnten für eine gesunde Landwirtschaft kämpfen. Jeder Quadratmeter Bio-Anbau ist ein Schutzwall für unser Grundwasser, unsere Artenvielfalt und unsere Zukunft. Wer Bio gegen „Regional“ ausspielt, hat Vieles nicht verstanden.“_
MANFRED HUBER, GRÜNDER VON SONNBERG BIOFLEISCH: _„Es ist ein Skandal, dass unsere eigene Landwirtschaftskammer die Erfolge der Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauer so wenig wertschätzt. Fast ein Drittel aller österreichischen Landwirt:innen arbeitet bereits nach Bio-Standards – und erntet dafür Gegenwind statt Unterstützung. Dies ist unverständlich.“_
MANUELA RAIDL-ZELLER, GESCHÄFTSFÜHRERIN VON SONNENTOR betont: _„Biologische Lebensmittel gehören zu den am strengsten kontrollierten überhaupt – und: die Biolandwirtschaft, egal wo, schützt unsere Gesundheit, Biodiversität, sauberes Wasser und unsere Böden. Deshalb ein klares Ja zu mehr Bio und weniger Bio-Bashing.“_
ELISABETH ZOUBEK, GESCHÄFTSFÜHRERIN VOM ADAMAH BIOHOF: „Es ist ein Irrglaube, dass regional automatisch umweltfreundlicher ist_. Die Transportemissionen machen nur etwa 10% der Treibhausgasemissionen in der Lebensmittelproduktion aus. Viel entscheidender ist, wie produziert wird. Wir müssen auch die Folgekosten berücksichtigen, die durch konventionelle Landwirtschaft regional angerichtet werden – von Grundwasserbelastung bis hin zu Bodenverarmung. Diese externen Kosten tragen letztlich wir alle.“_
DIE LÖSUNG LIEGT AUF DER HAND
Die Kombination aus biologischer Landwirtschaft und regionaler Wertschöpfung vereint die Vorteile beider Welten. Bioregionale Konzepte zeigen den Weg in die Zukunft. Bio-Produkte folgen weltweit strengen Richtlinien, die laufend kontrolliert werden. Auch in anderen Ländern gibt es strikte Bio-Standards, die jenen in Österreich ähnlich und weit über konventionellen Umweltstandards sind. Darüber hinaus macht der Transport oft nur 5-10% der CO₂ Emissionen aus, der Rest, 90–95% resultiert aus der Produktionsweise, also zum Beispiel Bio oder Konventionell. Die italienische Bio-Erdbeere wird daher in der Klimabilanz wesentlich besser abschneiden als das regionale konventionelle Produkt aus dem beheizten Glashaus im Frühling.
VIELE FAKTEN, DIE FÜR SICH SPRECHEN
Biologisch bewirtschaftete Böden speichern nachweislich rund 40% mehr CO₂ als konventionelle Flächen und beherbergen laut Studien der BOKU Wien bis zu 50% mehr Regenwürmer – ein zentraler Indikator für gesunde Bodenstrukturen. Bio-Lebensmittel enthalten zudem im Schnitt 23% weniger Schwermetalle und kommen ohne synthetische Pestizide aus. Gleichzeitig verursacht die konventionelle Landwirtschaft massive Folgekosten, wie z.B. Trinkwasserbelastung, Bodenbelastung, Biodiversitätsverlust, Klimaaspekte etc.
DIE LÖSUNG: BIOREGIONAL ODER BIO
Ketchum GmbH
Kathrin Pauser
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