GRAS – Noch immer kein Schutz für trans Studierende: die freie Namenswahl bleibt aus

Die Grünen & Alternativen Student_innen verurteilen die Versäumnisse im Bereich der freien Namenswahl für trans Studierende an österreichischen Hochschulen

Anlässlich des Trans Day of Visibility macht die GRAS auf die Missstände bezüglich der freien Namenswahl in internen Hochschulsystemen aufmerksam. Das Sommersemester hat begonnen und anders als vom Rektorat der Universität Wien versichert, ist es trans und nicht-binären Studierenden noch immer nicht möglich, ihren Namen auf Moodle selbst zu wählen. Stattdessen wird nun auf der Lernplattform „Moodle“ der Möglichkeit stattgegeben, aus einer limitierten Liste an Pronomen zu wählen, die neben dem Namen aufscheinen.

„Studierende können ihre Pronomen nicht frei angeben, sondern nur aus einer stark begrenzten Liste wählen. Die Auswahl bestehend aus ‚sie/ihr‘, ‚er/ihm‘, ‚keine Pronomen’ und ‚andere Pronomen‘ grenzt an Othering“, erklärt Viktoria Kudrna, bundesweite Spitzenkandidatin der GRAS.

Diese Maßnahme ist außerdem als mangelhaft zu werten, da sie weiterhin die Notwendigkeit einer freien Namenswahl schlicht ignoriert. Ida Belaga, Spitzenkandidatin der GRAS auf der Universität Wien, verweist auf die Risiken, die mit diesem groben Versäumnis zusammenhängen: „Ohne die Möglichkeit, den Namen im Hochschulsystem zu ändern, besteht die Gefahr, dass trans und nicht-binäre Studierende in der Lehrveranstaltung misgendert und bei einem Namen genannt werden, der nicht ihrer Identität entspricht. Schlimmstenfalls werden sie dadurch vor ihren Lehrpersonen und Mitstudierenden als transgender zwangsgeoutet.“

Dabei sind vor allem Studierende mit einer Staatsbürger_innenschaft von Ländern, in denen es trans Personen rechtlich nicht möglich ist, ihren Namen und Geschlechtseintrag ihrer Identität anzupassen, betroffen.

Diese Zustände führen Studierenden erneut vor Augen, dass der Selbstbestimmung und der Sicherheit von trans- und nicht-binären Personen auf österreichischen Hochschulen nach wie vor keine Priorität eingeräumt wird.

„Das Rektorat der Universität Wien hat sein Versprechen erneut gebrochen. Bereits im Wintersemester 2023/25 wurde angekündigt, dass dieser Missstand im kommenden Sommersemester 2024 endlich behoben sein wird. Doch die Umsetzung blieb aus.“, zeigt sich Ida Belaga, frustriert. „Statt echter Gleichberechtigung gibt es weiterhin die immer gleichen, längst widerlegten Ausreden: ‚zu teuer‘, ‚rechtlich nicht möglich‘ oder ‚keine Priorität‘“, konstatiert sie weiter.

Die GRAS stellt daher die Entscheidungsträger in die Verantwortung und appelliert an eine gerechtere Hochschule, die für alle tragbar ist.

„Wir sind enttäuscht, dass dem Schutz von trans und nicht-binären Personen noch immer nicht die Priorität zuteil wird, die es braucht, um Hochschulen endlich diskriminierungsfrei zu machen“, schließt Viktoria Kudrna.

GRAS – Grüne & Alternative Student_innen
Kaya Shanker, Pressesprecherin GRAS
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E-Mail: kaya.shanker@gras.at
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