Eröffnung der Ausstellung „G*TT. Die großen Fragen zwischen Himmel und Erde“

Für die einen ist Gott der Ursprung allen Seins, für die andere eine Illusion. Gott bringt Menschen zusammen und entzweit sie – doch wer oder was ist Gott überhaupt? Diese grundlegende Frage, die sowohl religiöse als auch philosophische Dimensionen umfasst, steht im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding.

In sieben thematisch fokussierten Räumen nähert sich die Ausstellung dem Thema durch zentrale Fragen, die nicht nur religiöse, sondern auch existenzielle und gesellschaftliche Perspektiven in den Blick nehmen, und lädt die Besucher*innen ein, die Vorstellung von Gott auf eine neue, sinnlich-ästhetische Weise zu erleben.

INTERDISZIPLINÄRER DIALOG

Ausgehend von jüdischen Vorstellungen von Gott, die sich über Jahrtausende hinweg entwickelt haben, öffnet die Ausstellung einen interdisziplinären Dialog. Sie zeigt Positionen, die von künstlerischen Auseinandersetzungen bis zu herausragenden religiösen Objekten reichen und in ihrer Vielfalt die Komplexität des Themas widerspiegeln. Historische Ritualobjekte, die Ausdruck einer kollektiven religiösen Beziehung sind, begegnen zeitgenössischer Kunst, die individuelle Zugänge bietet. Dies lädt dazu ein, nicht nur über religiöse Traditionen nachzudenken, sondern auch über philosophische Fragen – etwa dem Spannungsfeld zwischen Religion und Wissenschaft oder der Frage nach göttlicher Vorsehung und dem freien Willen.

ZENTRALE FRAGEN DER AUSSTELLUNG

In sieben thematisch fokussierten Räumen stellt die Ausstellung zentrale Fragen, die sich mit der göttlichen Präsenz und dem göttlichen Handeln auseinandersetzen: Wie heißt G*_TT?, Wie zeigt sich G*_TT?, Wo wohnt G*_TT?, Was macht G*_TT?, Wie stellt sich der Mensch G*_TT vor?, Wie erreicht man G*_TT?, Wozu G*TT?

Die Frage nach der Existenz Gottes wird in der Ausstellung nicht nur aus religiöser Perspektive beleuchtet: Historische und moderne Denkansätze – von der Schoa über Religionskritik bis hin zu den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaften und Künstlicher Intelligenz – werfen neue Fragen auf und stellen das traditionelle Gottesbild in den Kontext der aktuellen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Debatten.

DOMAGOJ AKRAP, KURATOR JÜDISCHES MUSEUM WIEN:

_„Wenn es um Gott geht, wird es persönlich. So verschieden die Menschen sind, so ist auch ihre Beziehung dazu – diese reicht von strenger Frömmigkeit bis hin zur radikalen Ablehnung. Das Thema lässt niemanden unberührt.“_

DANIELA SCHMID, KURATORIN JÜDISCHES MUSEUM WIEN:

_„Die Ausstellung mit ihrer internationalen Perspektive zeigt, wie sehr das Thema weltweit bewegt. Wir freuen uns darauf, unseren Besucher*innen Gott auf sinnlich-ästhetische Weise nahezubringen und erfahrbar zu machen.“_

130 JAHRE JÜDISCHES MUSEUM WIEN

Die Ausstellung „G*tt. Die großen Fragen zwischen Himmel und Erde“ begleitet das 130-jährige Jubiläum des Jüdischen Museums Wien und bietet mit ihrer internationalen Perspektive und künstlerischen Vielfalt eine Auseinandersetzung mit dem größten Mysterium der Menschheit. Die Exponate stammen aus bedeutenden internationalen und heimischen Sammlungen. Über die Ausstellung hinaus bietet ein vielfältiges Rahmenprogramm inhaltliche Vertiefungen. Ein besonderer Höhepunkt ist das Gespräch am 22. Juli 2025 mit Literaturnobelpreisträger Jon Fosse, der über Parallelen zwischen seinem Werk „A Shining“ und der jüdischen Mystik spricht. Zudem wird am 3. September in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum der Film „Words with Gods“ (2014) gezeigt, bei dem Amos Gitai als einer der Regisseure anwesend sein wird.

In der Ausstellung selbst lädt ein partizipatorisches Element die Besucher*innen ein, auf einer digitalen Plattform ihre Gedanken und Reflexionen zur Gottesfrage in Bezug auf die Schoa und die existenziellen Herausforderungen der Gegenwart zu teilen.

DAS AUSSTELLUNGSKONZEPT

Die Gestaltung der Ausstellung durch MVD Austria/Pretterhofer Arquitectos orientiert sich an der Vorstellung Gottes als Erbauer der Welt („Bore Olam“). Das Konzept betont die Dualität von Materiellem und Immateriellem und spiegelt in Farb- und Materialwahl die Schöpfungsmotive Himmel und Erde wider. Gezielte Durchblicke machen die Blautöne der Räume erfahrbar und verbinden die Kapitel und Exponate in einem visuellen Dialog. Die Spannung zwischen Einfachheit und Erhabenheit verdichtet sich in der Gegenüberstellung von rohen, porösen Ziegeln mit kunstvoll veredelten Artefakten – eine räumliche Reflexion der Schöpfung aus Gegensätzen.

G*TT. DIE GROSSEN FRAGEN ZWISCHEN HIMMER UND ERDE

JÜDISCHES MUSEUM WIEN, DOROTHEERGASSSE 11, 1010 WIEN

2. APRIL BIS 5. OKTOBER 2025
KURATOR*INNEN: Domagoj Akrap, Daniela Schmid

Natascha Golan

Presseabteilung Jüdisches Museum Wien

Telefon: 0699 1520 5554

E-Mail: natascha.golan@jmw.at

www.jmw.at

Mag. Bela Hollos

Wien Holding – Corporate Communications

Telefon: 01 408 25 69 – 20

E-Mail: b.hollos@wienholding.at

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