Hilfe nach Erdbeben in Myanmar läuft – Lage bleibt dramatisch

Caritas-Partner helfen unter schwierigsten Bedingungen. Zugang zu Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung fehlt.

Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,7 in Myanmar ist die Notlage dramatisch. Besonders betroffen sind die Regionen Sagaing, Mandalay, Naypyidaw, Taungoo und Süd-Shan. Offiziellen Angaben zufolge sind bisher mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen, rund 3.900 wurden verletzt und mindestens 300 gelten als vermisst. Die Zahlen könnten noch steigen – viele Gebiete sind noch nicht zugänglich.

_„Die Lage ist katastrophal. Es fehlt an allem – Strom, Wasser, Unterkünfte, medizinische Versorgung. Unsere Partner sind seit der ersten Stunde im Einsatz, aber viele Orte sind schwer erreichbar“,_ sagt Andreas Knapp, Generalsekretär für Internationale Programme der Caritas Österreich.

Die Rettungskräfte arbeiten unter Hochdruck, doch Nachbeben, zerstörte Straßen und fehlende technische Ausrüstung erschweren die Einsätze. In vielen Regionen gibt es keinen Strom, die Kommunikation funktioniert nicht – in der Stadt Mandalay kann nicht einmal Wasser gepumpt werden. Die Sicherheitslage ist angespannt, die politische Lage instabil. Flüge nach Mandalay und Naypyidaw wurden gestrichen – der Tower des Flughafens von Naypyidaw ist eingestürzt.

TAUSENDE MENSCHEN OBDACHLOS – SEUCHENGEFAHR STEIGT

Rund 800.000 Menschen könnten obdachlos geworden sein. Viele schlafen im Freien – auf Fußballplätzen, in Parks oder auf dem Gelände von Kirchen und Klöstern. In Mandalay beispielsweise haben rund 3.000 Menschen in katholischen Einrichtungen Zuflucht gefunden. Dort werden die Menschen mit dem Nötigsten versorgt: Nahrung, sauberes Wasser und Hygieneartikel. Durch zerstörte sanitäre Anlagen und überfüllte Notunterkünfte steigt das Risiko von Krankheitsausbrüchen wie Dengue-Fieber, Masern oder Infektionen.

LANGJÄHRIGE PARTNER ERMÖGLICHEN HILFE – AUCH IN SCHWER ZUGÄNGLICHEN GEBIETEN

Die Caritas Österreich ist seit dem Zyklon Nargis 2008 in Myanmar aktiv. Durch lokale Partner wie die Caritas Myanmar kann auch in schwer zugänglichen Regionen geholfen werden – etwa in Konfliktgebieten, zu denen internationale Organisationen kaum Zugang haben. _„Wir können garantieren, dass die Hilfe ankommt – weil wir mit erfahrenen Partnern zusammenarbeiten, die vor Ort verankert und anerkannt sind. Das ist in einem Land wie Myanmar entscheidend“,_ betont Knapp.

NOTHILFE UNTER EXTREM SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN

Der Einsatz ist gefährlich: Viele Gebäude sind einsturzgefährdet, Nachbeben sind weiterhin möglich. Zudem funktionieren vielerorts weder Internet noch Mobilfunk. Die Koordination der Hilfe ist deshalb besonders herausfordernd. Auch die Caritas hilft bei der Koordination und Kommunikation – etwa mit technischer Unterstützung und zusätzlichem Personal.

Derzeit liegt der Schwerpunkt der Hilfe auf: Notunterkünfte und sichere Schlafplätze – Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen – Nahrungsmittel und Hygieneartikel – Bargeldhilfen, damit sich die Familien das Nötigste leisten können – medizinische Versorgung.

Wie lange der Einsatz in Myanmar dauern wird, ist noch unklar. _„Wir sind aktuell in der absoluten Akutphase – der sogenannten Search and Rescue-Phase. Danach folgt eine Phase der Stabilisierung, bevor langfristiger Wiederaufbau beginnen kann. Aber jetzt geht es erstmal darum, Leben zu retten“,_ so Knapp.

WEITERE HERAUSFORDERUNGEN: KEIN STROM, KEIN GELD, KEIN MARKT

Neben der schwierigen Sicherheitslage sind Treibstoff und Bankdienstleistungen knapp, was die Hilfseinsätze zusätzlich erschwert. In Mandalay ist der Markt stark beschädigt, viele Händler versuchen provisorisch Lebensmittel am Straßenrand zu verkaufen. Doch viele Familien haben kein Einkommen und können sich nichts mehr leisten.

Spendenkonto: Caritas Österreich, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: _„Katastrophenhilfe Südostasien“, _www.caritas.at/erdbeben-suedostasien

Caritas Österreich
Mag. Ursula Grabher, MAS
Telefon: +43 676 5472309
E-Mail: ursula.grabher@caritas-austria.at
Website: https://www.caritas.at

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