Industrie mit Bilanz zur Delegationsreise in die Ukraine: Wichtiger Schritt für langfristige Partnerschaften

IV-NÖ organisierte Wirtschaftsmission – Gespräche auf höchster politischer Ebene, neue Initiativen für den Wiederaufbau

Die Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) hat eine mehrtägige Wirtschaftsmission in die Ukraine angestoßen und koordiniert – unter der Leitung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner. Rund 60 Vertreterinnen und Vertreter großer Industrie- und Infrastrukturunternehmen waren Teil der Delegation, darunter auch IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren. Ziel der Reise war es, neue Partnerschaften anzustoßen, Kooperationen auf Schiene zu bringen und ein sichtbares Zeichen wirtschaftlicher Solidarität zu setzen – trotz anhaltenden Krieges.

Auf dem Programm standen hochrangige wirtschaftliche und politische Gespräche mit Ministerpräsident Denys Schmyhal, dem außenpolitischen Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj Igor Zhovkva, Infrastrukturminister Dmytro Kuleba, Energieminister German Galushchenko, und dem Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, außerdem ein Wirtschaftsforum sowie Besuche zerstörter Orte wie Hostomel und Moschtschun. Organisiert wurde die Reise in enger Zusammenarbeit mit der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und dem AußenwirtschaftsCenter Kyjiw.

DELEGATION SETZT ZEICHEN DER WIRTSCHAFTLICHEN SOLIDARITÄT

„Ich bin betroffen über das Ausmaß der Zerstörung, das wir in der Ukraine gesehen haben, aber genauso beeindruckt vom Optimismus und der Entschlossenheit der Menschen, das Land wieder aufzubauen. Unsere Delegation wurde sehr herzlich empfangen. Die Wertschätzung dafür, dass wir in dieser schwierigen Zeit vor Ort sind, war deutlich spürbar“, schildert IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner bei seiner Rückkehr.

„Österreich war vor dem Krieg der sechstgrößte ausländische Investor in der Ukraine. Unsere Unternehmen genießen einen exzellenten Ruf – besonders in den Bereichen Energie, Infrastruktur, Bahn und Green-Tech. Genau diese Expertise wird jetzt gefragt sein. Die Ukraine will beim Wiederaufbau auch auf österreichisches Know-how zurückgreifen. Für unsere Industrie ergeben sich daraus Chancen, aber es geht nicht nur ums Geschäft. Es ist auch unsere moralische Pflicht, die Ukraine zumindest wirtschaftlich – indirekt – im Kampf für unsere gemeinsamen, demokratischen Werte in Europa zu unterstützen“, zog er weiters Bilanz.

ENGE ZUSAMMENARBEIT SCHAFFT PERSPEKTIVE

Auch IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren unterstreicht: „Österreich und die Ukraine verbindet eine lange und starke Partnerschaft. Mit der Wirtschaftsmission wollen wir Partnerschaften anstoßen und Projekte für den Wiederaufbau vertiefen. Durch eine enge Zusammenarbeit schaffen wir eine Perspektive und legen den Grundstein für den wirtschaftlichen Aufschwung der Ukraine. Wirtschaft und Industrie verbindet und nur gemeinsam können wir die Zukunft gestalten.“

Mehr als 1.000 österreichische Firmen sind im Land aktiv, davon 200 mit eigenen Niederlassungen. Besonders stark vertreten sind Betriebe in der Papier- und Verpackungsindustrie, der Bauwirtschaft sowie im Finanz- und Versicherungssektor.

UKRAINE ZÄHLT ZU EUROPAS WICHTIGSTEN ZUKUNFTSMÄRKTEN

Mit einem prognostizierten Investitionsbedarf von bis zu 500 Milliarden US-Dollar in den nächsten zehn Jahren zählt die Ukraine zu den bedeutendsten Zukunftsmärkten Europas. Laut der Kyiv School of Economics sind derzeit mehr als 1.100 Projekte registriert, insbesondere in den Bereichen Energie, Infrastruktur, Green-Tech und kritische Rohstoffe.

„Der Wiederaufbau der Ukraine ist ein Jahrhundertprojekt. Wir hatten Gespräche auf höchster politischer Ebene und wurden als hoch willkommener Partner empfangen. Das hat uns gezeigt: In der Ukraine ist man an konkreter Zusammenarbeit mit Österreich interessiert. Die IV-NÖ und Unternehmen haben im Rahmen der Wirtschaftsmission ein Memoranden of Understanding im Energie- und Infrastrukturbereich unterzeichnet. Das ist ein klares Signal, dass nicht bis zum Ende des Krieges gewartet wird, sondern jetzt die Basis für langfristige Kooperationen gelegt wird“, berichtet IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither.

Folgende Vereinbarungen wurden im Rahmen eines Wirtschaftsforums des AußenwirtschaftsCenter Kyjiw zwischen österreichischen und ukrainischen Partnern unterzeichnet:

* IV-NÖ, WIRTSCHAFTSKAMMER NÖ & STATE ENERGY EFFICIENCY AGENCY OF UKRAINE: Kooperation zu Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und grünen Technologien
* FLUGHAFEN WIEN & AIRPORT ASSOCIATION OF UKRAINE: Partnerschaft zum Wiederaufbau der ukrainischen Flughafeninfrastruktur
* RAG AUSTRIA & ECOOPTIMA: Aufbau eines großangelegten Wasserstoffprojekts in der Westukraine („H2EU+Store“)
* OCHSNER WÄRMEPUMPEN & SAAE: Strategische Kooperation zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors und Aufbau eines Produktionsstandorts in der Ukraine

Auch ein bereits bestehendes Abkommen zwischen dem Land Niederösterreich und dem Oblast Kyjiw wurde erneuert und erweitert – etwa durch einen verstärkten Verwaltungsaustausch, neue Wirtschafts- und Bildungsdialoge sowie Kooperationen im Gesundheitsbereich.

ÖSTERREICHISCHE HILFE KOMMT AN

Darüber hinaus unterstützten zahlreiche Unternehmen und Institutionen mit konkreter Hilfe und Sachspenden, die vor Ort übergeben wurden – darunter Flughafenequipment (De-Icing-Anlagen, Transportfahrzeuge etc.) durch den Flughafen Wien, Stromaggregate der EVN, Wärmepumpen der Firma Ochsner, ein Postbus der ÖBB sowie Desinfektionssets, organisiert über Wien Energie. Das Land Niederösterreich unterstützt zudem die Errichtung eines Shelters voraussichtlich im Oblast Kyjiw.

Industriellenvereinigung
Marlena Mayer, BA
Telefon: +43 (1) 711 35-2315
E-Mail: marlena.mayer@iv.at
Website: https://www.iv.at

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