Grüne Energie: Baustart für neues Wasserkraftwerk in Tirol

Bundesforste und Marktgemeinde Hopfgarten errichten hochmoderne Anlage im Brixental – Ökostrom für rund 7.000 Haushalte ab 2027– Investitionsvolumen von rund 35 Millionen Euro

Mit dem Baubeginn des neuen Wasserkraftwerks Elsbethen an der Kelchsauer Ache startet in der Marktgemeinde Hopfgarten (Tirol) ein zukunftsweisendes Energieprojekt. Die Basis dafür bildet die positive Einstellung der Bevölkerung sowie der betroffenen Grundeigentümer, die den Ausbau der Wasserkraft begrüßen und unterstützen. Errichtet wird die Anlage von der eigens gegründeten Kraftwerksgesellschaft, an der die Kommunalbetriebe Hopfgarten 60 % und die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) 40 % der Anteile halten. Rund 35 Millionen Euro investieren die beiden Partner gemeinsam in das regionale Vorzeigeprojekt. Nach rund zweijähriger Bauzeit wird das hochmoderne Kraftwerk ab 2027 jährlich rund 30 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom erzeugen – genug, um rund 7.000 Haushalte nachhaltig zu versorgen.

Bundesminister Norbert Totschnig: „Erneuerbare Energie im Einklang mit der Natur zu gewinnen, ist entscheidend für eine unabhängige und klimafreundliche Zukunft. Durch den Ausbau der Wasserkraft auf den Flächen der Bundesforste leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung und steigern langfristig die Lebensqualität. Gleichzeitig übernehmen wir Verantwortung für die nächsten Generationen. Als Klima- und Wasserminister setze ich mich mit voller Überzeugung für zukunftsweisende Projekte wie dieses ein.“

Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler: „In Tirol haben wir das große Potenzial, die Energie, die wir brauchen, direkt vor unserer Haustür zu erzeugen – und damit nicht nur unabhängig zu werden, sondern auch die Wertschöpfung im Land zu halten. Die Errichtung des Kraftwerks Elsbethen ist ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Energieautonomie. Die Bundesforste leisten hierzu in Partnerschaft mit der Gemeinde einen wesentlichen Beitrag. Ziel des Landes Tirol ist es, bis 2050 vollständig auf fossile Energieträger zu verzichten – damit künftige Generationen ihren Energiebedarf nachhaltig und umweltfreundlich aus heimischen, erneuerbaren Quellen decken können.“

ZEHNTES WASSERKRAFTWERK DER BUNDESFORSTE ZUM 100-JÄHRIGEN JUBILÄUM

„Als Naturunternehmen sind wir vom Klimawandel besonders betroffen. Wir sind überzeugt davon, dass an der Energiewende kein Weg vorbeiführt. Mit der Errichtung des neuen Kraftwerks Elsbethen setzen wir unser Engagement für nachhaltige Energiegewinnung konsequent fort“, sagt ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl. Das Wasserkraftwerk Elsbethen ist das insgesamt zehnte Wasserkraftwerk der Bundesforste bzw. mit Beteiligung der ÖBf – und in Tirol nach den Anlagen Langer Grund in Hopfgarten sowie Tegesbach in Nassereith das dritte. „Unser Geschäftsfeld Erneuerbare Energie befindet sich weiter auf Wachstumskurs. 2024 konnten wir 330 Millionen Kilowattstunden, um 8,6% mehr als im Vorjahr, grünen Strom aus Wind, Wasser und Biomasse zur Verfügung stellen“, zieht Schöppl positiv Bilanz für das vergangene Energiejahr.

FÜNFTES WASSERKRAFTWERK DER KOMMUNALBETRIEBE HOPFGARTEN

Seit über hundert Jahren erzeugt man in Hopfgarten bereits Strom aus Wasserkraft und betreibt ein eigenes Verteilnetz zur Versorgung der örtlichen Bevölkerung. Mit diesem nun mittlerweile fünften Kraftwerk der Kommunalbetriebe Hopfgarten wird die Grenze zur bilanziellen Versorgungsunabhängigkeit aller am Netz der Kommunalbetriebe angeschlossenen Kundinnen und Kunden erreicht. Die sogenannte Inselbetriebsfähigkeit der neuen Anlage hebt die örtliche Versorgungssicherheit auf ein neues Niveau, da die Netzkunden der Kommunalbetriebe, auch im Falle einer Unterbrechung der Stromversorgung von außen – durch Unwetterkatastrophen oder Blackout – weiter mit Energie beliefert werden können.

TECHNOLOGISCHE INNOVATION MIT ÖKOLOGISCHEM FOKUS

Das neue Wasserkraftwerk Elsbethen umfasst eine 5,4 Kilometer lange Druckrohrleitung, zwei leistungsstarke Pelton-Turbinen und ein architektonisch durchdachtes Krafthaus. Gleichzeitig werden Maßnahmen zum Schutz des Ökosystems umgesetzt. Dazu zählen eine Fischaufstiegshilfe sowie eine garantierte Restwasserabgabe, um den natürlichen Wasserhaushalt der Kelchsauer Ache zu erhalten. Während der Bauarbeiten helfen eigens errichtete Amphibienzäune entlang der Ache, Grasfrösche und weitere Arten zu schützen. Darüber hinaus wird ein großer Teil der Druckrohrleitung im Straßenbankett oder in Grünflächen verlegt. Nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgt eine umfassende Rekultivierung, um die Naturflächen in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuführen.

ZUKUNFTSWEISENDES ENERGIEPROJEKT STÄRKT REGION UND INFRASTRUKTUR

Das Kraftwerk Elsbethen bringt auch wirtschaftliche und infrastrukturelle Verbesserungen für die Region. Im Zuge des Projekts werden die Ufersicherungen entlang der Kelchsauer Ache erneuert, Teilabschnitte der Kelchsauer Landesstraße modernisiert und das Trinkwassernetz erweitert. Zudem profitieren die Anwohnerinnen und Anwohner von einer verbesserten Glasfaser- und Stromversorgung durch zusätzliche Anbindungen. Für die Bauarbeiten werden nach Möglichkeit Unternehmen aus der Region eingesetzt, wodurch Arbeitsplätze gesichert und die regionale Wertschöpfung gestärkt wird.

„Das Kraftwerk Elsbethen ist ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Energiegewinnung und regionale Entwicklung Hand in Hand gehen können“, betont Paul Sieberer, Bürgermeister der Gemeinde Hopfgarten, und fasst abschließend zusammen: „Dieses Projekt steht für unsere Vision einer modernen und umweltbewussten Zukunft – für heute und für kommende Generationen.

Pressefotos unter www.bundesforste.at

Österreichische Bundesforste
Andrea Kaltenegger
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