
EsRAP mit Willi Resetarits Preis 2025 ausgezeichnet – Hip-Hop trifft Haltung
Musik als politisches Statement: Stadt Wien ehrt Duo für Engagement und kulturelle Vielfalt
Drei Jahre nach dem tragischen Unfalltod von Willi Resetarits wurde im Rahmen des heurigen Flüchtlingsballs im Wiener Rathaus am 5. April 2025 der von der Stadt Wien gestiftete Willi Resetarits Preis zum zweiten Mal verliehen. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an Künstler*innen, die sich mit ihrem musikalischen Schaffen für Integration, gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein Miteinander in Wien starkmachen. Nach dem Sänger Vusa Mkhaya im Vorjahr, wurde der Willi Resetarits Preis 2025 an das Hip-Hop-Duo EsRAP, bestehend aus den Geschwistern Esra und Enes Özmen, vergeben. „Vor drei Jahren trafen wir Willi Resetarits beim Flüchtlingsball. Er hat unsere Hände gehalten und uns gesagt: ‚Jetzt ist eure Zeit, macht das weiter.‘ Diesen Preis nehmen wir nicht nur als Anerkennung unserer Musik entgegen, sondern als Auftrag, Musik weiterhin als politische Kraft zu nutzen“, so EsRAP bei der Preisverleihung.
Die Stadt Wien setzt mit dem Willi Resetarits Preis ein deutliches Zeichen: für eine offene Gesellschaft, für kulturelle Vielfalt – und für Musik, die Haltung zeigt. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler würdigte EsRAPs Beitrag zur österreichischen Kulturlandschaft: „Willi Resetarits hat mit seiner Stimme und seinem Herzen für gesellschaftliche Anliegen gekämpft. EsRAP tritt in diese Fußstapfen – mit mutiger Haltung, künstlerischer Qualität und einem klaren gesellschaftlichen Anspruch.“
Die Holzskulptur des Willi Resetarits Preises wurde von Adam Wehsely-Swiczinsky, Designer, Musiker und Instrumentenbauer, gestaltet. Er begleitete Resetarits unter anderem am Flüchtlingsball am Bass: „Der Preis erinnert an einen Staffelstab – er steht für Weitergabe, Verantwortung und künstlerische Haltung.“
WÜRDIGUNG DURCH DIE JURY: MEHR ALS MUSIK
Mitglieder der Jury waren neben Vertreter*innen des Integrationshauses auch Gerlinde Affenzeller von SOS Mitmensch, Nuschin Vossoughi vom Theater am Spittelberg, Musiker Tom Traint, Musiker und Schauspieler Gerald Votava und Vertreter*innen der Stadt Wien.
Nikolaus Heinelt vom Integrationshaus, der die Jury leitete, unterstrich: „EsRAP ist ein Role-Model österreichischer Pop-Kultur mit migrantischem Hintergrund. Wie Willi kombinieren sie Street-Credibility mit starkem sozialem Engagement und erreichen auch jene, die sich sonst selten mit Themen wie Flucht oder Rassismus auseinandersetzen.“
„EsRAP ist ein Gesamtkunstwerk. Hochpolitisch, antirassistisch, feministisch – und damit ganz im Sinne von Willi Resetarits. Er hätte sie geliebt“, betonte Andrea Eraslan-Weninger, Vorstandsmitglied des Integrationshauses und langjährige Wegbegleiterin Resetarits’.
Auch Nuschin Vossoughi, Direktorin des Theaters am Spittelberg, lobte: „Sie erzählen vom Leben zwischen den Kulturen, ohne Klischees zu bedienen. Ihre Texte sind präzise, politisch und gleichzeitig poetisch.“
„EsRAP steht für eine neue Generation in Wien – stolz auf ihre Wurzeln, ohne die eigene Identität aufzugeben. Sie sind mehr als Musiker*innen – sie sind Stimmen der Veränderung“, so Nathan Traint.
ESRAP – INTEGRATION, IDENTITÄT UND BEATS
Aufgewachsen in Ottakring, machen EsRAP in ihren Songs postmigrantische Erfahrungen hörbar. In mehrsprachigen Texten auf Deutsch und Türkisch greifen sie Themen wie Identität, Rassismus, Frausein in der Hip-Hop-Welt und soziale Ungleichheit auf. Musikalisch verbinden sie klassischen Rap mit Einflüssen aus der türkischen Arabeske und schaffen so ein einzigartiges Klangbild.
VEREIN PROJEKT INTEGRATIONSHAUS – 30 JAHRE BE A MENSCH
Das Integrationshaus ist ein anerkanntes Kompetenzzentrum für die Aufnahme und Integration von geflüchteten Menschen, Migrant*innen, Kindern und Jugendlichen. Schutzsuchende finden hier sowohl Unterkunft als auch Betreuung, Bildung und Beratung. Besonders berücksichtigt werden Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf, wie Traumatisierte, Alleinerzieher*innen, physisch und psychisch Kranke sowie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Das Integrationshaus hilft ihnen, Zukunftsperspektiven zu finden und ist ein Praxisbeispiel für Flüchtlingsschutz, Mehrsprachigkeit, Vielfalt und Chancengerechtigkeit. 170 Mitarbeiter*innen zeigen gemeinsam mit Freiwilligen tagtäglich, wie die Aufnahme, Integration und Unterstützung von Rat- und Schutzsuchenden bestmöglich funktioniert.
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Verein Projekt Integrationshaus
Isabella Tömpe
Telefon: +43 699 15161063
E-Mail: i.toempe@integrationshaus.at
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