
Lebensgefahr für Wohnungskatzen: Jetzt beginnt Fenstersturz-Saison!
Tierschutzombudsstelle Wien gibt Tipps für die richtige Sicherung von Fenstern und Balkonen
Die Zahl ist alarmierend: Ab Frühlingsbeginn müssen in Wien rund 15 Katzen am Tag in Folge von Fensterstürzen medizinisch behandelt werden. Dabei können Unfälle an Fenstern und Balkonen einfach verhindert werden – und müssen es sogar: Das Anbringen von geeigneten Schutzvorrichtungen ist gesetzlich vorgeschrieben. Bei Missachtung wird es teuer für die Halter*innen.
In Wien leben rund 200.000 Katzen, die meisten von ihnen als Wohnungskatzen. Sobald es wärmer wird, werden offene Fenster und Balkontüren zu Gefahrenquellen für die Samtpfoten. „Leider wird die Lebensgefahr eines Fenstersturzes oftmals unterschätzt“, sagt Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien. „Häufig werden die Tiere nach so einem Unfall gar nicht zu Tierärzt*innen gebracht, weil keine äußeren Verletzungen sichtbar sind. Innere Blutungen sind für Tierhalter*innen aber nicht ersichtlich und können für die Tiere tödlich sein“, so Persy.
SO KÖNNEN FENSTER UND BALKONE GESICHERT WERDEN:
* Generell sollte Volieren-Draht oder ein drahtverstärktes Netz (Katzennetz) zum Einsatz kommen
* Fenster: Kleben Sie mit dem Netz bespannte Holz- oder Alurahmen mit einem stark haftenden (!) Klettklebeband an den Außenrahmen der Fenster. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Rahmen mit Hilfe von Metallwinkeln an das Fenster zu klemmen oder zu verschrauben (Verschrauben nur mit Einverständnis der Hausverwaltung!). Ein Fensterkeil verhindert zudem, dass die Katze beim gekippten Fenster in die Fensterspalte rutscht.
* Loggia: Bringen Sie in den Ecken feststellbare Teleskopstangen oder Latten an und befestigen Sie daran mit Haken oder Kabelbindern das Netz.
* Balkon: Idealerweise bauen Sie einen für den jeweiligen Balkon passenden Rahmen, den Sie anschrauben, einklemmen oder kippsicher aufstellen. Das Netz kann mit Haken oder Kabelbindern am Rahmen befestigt werden.
Neben der Eigenbau-Variante gibt es die Möglichkeit, fertige Katzenschutzsysteme im Fachhandel zu kaufen oder sich individuelle Lösungen von auf Absturzsicherungen spezialisierten Firmen erstellen zu lassen. „Bitte beachten Sie, dass Installationen, die mit „baulichen Veränderungen“ verbunden sind, also etwa Bohrungen in Fensterrahmen oder Hausfassaden, unbedingt vorher von der Hausverwaltung oder dem*der Eigentümer*in genehmigt werden müssen und nur von Fachleuten ausgeführt werden sollten“, betont Persy.
Katzenhalter*innen, die ihre Fenster und Balkone nicht sichern, begehen Verwaltungsübertretungen und müssen mit Strafen bis zu 7.500 Euro rechnen. Gleiches gilt, wenn Katzen durch nicht gesicherte Fenster und Balkone zu Schaden kommen.
„Neben der fachgerechten Sicherung von Fenstern und Balkonen ist die richtige Beschäftigung mit der Wohnungskatze wichtig, um Langeweile vorzubeugen“, so Persy. Interaktive Beutespiele, zum Beispiel mit Spielangeln oder Bällen, befriedigen das Jagd-Bedürfnis des Stubentigers. Intelligenzspiele, etwa in Form von Fummelbrettern oder Snackspielzeugen, lasten die Katze auch geistig aus. Persy: „Mit einem zufriedenen Tier und der richtigen Sicherung steht ausgiebigen Sonnenbädern auf Fensterbrett oder Balkon nichts mehr im Weg.“
Ausführliche Informationen zu Absturzsicherungen für Katzen finden Sie unter: www.tieranwalt.at/Aktuelles/Fenstersturz.htm
Beschäftigungsideen für Katzen (und Hunde) sowie die Broschüre „Was Wohnungskatzen brauchen“ finden Sie unter: www.tieranwalt.at/Aktuelles/Spielen.htm
Tierschutzombudsstelle Wien
Eva Persy
Telefon: +43 1 4000 75079
E-Mail: post@tow-wien.at
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