
Weltgesundheitstag: Apotheken müssen von Politik stärker einbezogen werden
Gesundheitsausgaben lagen 2023 laut Statistik Austria bei 52,8 Mrd. Euro. Präventionstests in Apotheken können Kosten senken. Apothekerkammer fordert individuelles Präventionskonto
Das heimische Gesundheitssystem gerät immer mehr in Schieflage – kaum jemand, der nicht von langen Wartezeiten bzw. dem akuten Personalmangel in Gesundheitsberufen betroffen ist. Hinzu kommen stetig steigende Kosten für die Einzelnen und das Gesundheitssystem. Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April fordert die Österreichische Apothekerkammer deshalb erneut, das Potenzial der mehr als 7.000 Apothekerinnen und Apotheker in den 1.470 Apotheken endlich umfassend zu nutzen, um die Versorgung der Menschen zu verbessern und gleichzeitig den medizinischen Bereich zu entlasten.
„Als eine der ersten Anlauf- und Beratungsstellen sind wir Apothekerinnen und Apotheker täglich persönlich in Kontakt mit bis zu 600.000 Betroffenen jeden Alters. Wir sind vertraute und kompetente Lotsen im Gesundheitssystem, denn nicht bei jedem gesundheitlichen Problem ist der Gang in eine Ordination oder in ein Spital zwingend nötig“, erklärt Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.
Neben der klassischen Selbstmedikation wurde mit der Gesetzesnovelle im Frühjahr 2024 die gesetzliche Möglichkeit zur Durchführung moderner Vorsorgetests direkt in den Apotheken geschaffen. Binnen weniger Minuten können etwa Point-of-Care-Gesundheitstests vor Ort Aufschluss über wichtige Gesundheitsparameter wie den persönlichen Langzeitblutzucker oder das individuelle Lipidprofil geben. Gesundheitsrisiken durch auffällige Parameter, aber auch Infektionen (z.B. RSV oder Influenza) können dadurch frühzeitig und kostengünstig erkannt werden; noch bevor Krankheiten entstehen bzw. ausbrechen und eine teure Behandlung erforderlich machen. Diese Rolle innerhalb des Gesundheitssystems muss – mit Blick auf die genannten Probleme und Engpässe – schnellstmöglich politisch fest verankert und gemeinsam strategisch erweitert werden. Der niedergelassene, ambulante und stationäre Sektor kann durch eine Stärkung der Apotheken durch eine wohnortnahe, gerechte und unbürokratische Gesundheitsversorgung mittel- und langfristig deutlich entlastet werden.
„Wir fordern deshalb ein bundesweites Präventionskonto für jede Österreicherin und jeden Österreicher. Dort werden von der Sozialversicherung Patientinnen und Patienten gezielt individuelle Gesundheitstests oder Impfungen zur Verfügung gestellt. Diese werden unkompliziert in das E-Card-System eingepflegt, so dass die Menschen diese Leistungen entweder in einer Ordination oder eben in der Apotheke ums Eck in Anspruch nehmen können. Das wäre gelebte Prävention, die bei der Bevölkerung ankommt. Erinnerungen und in Anspruch genommene Leistungen können so einfach umgesetzt werden“, so Mursch-Edlmayr abschließend.
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