Pathologie liefert höchste Präzision für maßgeschneiderte Therapien, doch leider fehlt vielfach der Nachwuchs

Wer liebt ihn nicht, den wohligen Schauer abends beim TV-Krimi, wenn Gerichtsmediziner:innen und Polizist:innen gemeinsam die Todesursache beim Krimi-Opfer klären? Und viele glauben dabei, dass Patholog:innen und Gerichtsmediziner:innen dieselbe Aufgabe haben. „Die unterschiedlichen Aufgaben erfordern unterschiedliche Zugänge zur Medizin. Wir sind in unserem Fach bestrebt, das Fach für besonders klinisch-diagnostisch interessierte junge Mediziner:innen attraktiv zu gestalten. Die Pathologie ist extrem breit gefächert. Wir Patholog:innen arbeiten zu mindestens 98 Prozent mit Proben von lebenden Menschen“, erklärte Univ.-Prof.in Dr.in Eva Compérat, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Klinische Pathologie und Molekularpathologie (ÖGPath), am Dienstag. „Moderne Medizin und die Arbeit mit onkologischen Patient:innen sind ohne unsere Expertise nicht denkbar. Ohne uns Patholog:innen gibt es keine Früherkennung, Diagnose und Therapiekontrolle. Daher ist es auch so wichtig, junge Kolleg:innen für das Fach zu begeistern. Wir fordern wieder mehr Sicht- und Hörbarkeit für die Pathologie – im Studium, in der fachärztlichen Ausbildung und insgesamt im Fächerkanon der Spitzenmedizin“, stellte die Uropathologin klar. Ganz in diesem Sinne habe man erst kürzlich den Podcast „Irgendwie pathologisch“ vom Stapel gelassen, der sich an Jungärzt:innen, Medizinstudierende und Interessierte richtet und vom MedMedia-Verlag produziert wird. Hier der Link!

WARTEZEITEN: EIN DRITTEL MEHR PATHOLOG:INNEN WERDEN BENÖTIGT

„Früherkennung und Bildgebung sind besser geworden. Dadurch steigt die Arbeitsbelastung. Wir brauchen zumindest ein Drittel mehr Patholog:innen. Wenn Universitäten und Politik lange und länger werdende Wartezeiten vermeiden wollen, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung“, unterstrich die Präsidentin.

Die Pathologin berichtete weiter vom Arbeitsalltag in ihrem Fach. So werde aktuell politisch stark über Vorsorgeuntersuchungen diskutiert, etwa über Kolonoskopien bzw. Darmspiegelungen, den Besuch bei der Gynäkolog:in und Mammographien. Bei der Analyse dieser wichtigen Check-ups seien Patholog:innen zentral, so Compérat. Hochauflösende Licht- und digitale Mikroskope und Scanner setzen Patholog:innen ein, Tausendstel-Millimeter-dünne Schnitte werden untersucht. Auch Künstliche Intelligenz kommt zum Einsatz.

Ebenso benötigt wird pathologische Expertise bei der Analyse von Biomarkern, um zu klären, welche Therapie bevorzugt eingesetzt werden könne. „Wird ein Tumor diagnostiziert, sind wir Patholog:innen gemeinsam mit Chirurg:innen, Onkolog:innen und Radiolog:innen Teil des Tumorboards. Kliniker:innen und Patholog:innen arbeiten immer Hand in Hand“, schloss Compérat.

Eipeldauer-Consulting e.U.
Mag. Michael Eipeldauer
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